Als Arbeitgeber ist es unser Ziel, unsere Auszubildenden zu Leistungsträgern unseres Unternehmens zu entwickeln. In dieser Reihe stellen wir unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor.

„Das Beste aus der Situation machen“!

Rebecca Gröger ist 19 Jahre jung und hat im Februar 2022 ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin nach dreieinhalb Jahren abgeschlossen. Im Interview äußert sie sich zu ihrer Idee, einen Beruf zu erlernen, der nach wie vor eine Männerdomäne ist. Welche Pläne sie bei ihrem Arbeitgeber verfolgt und was sie auf die Palme bringt, sagt sie im Interview.

Frage: Frau Gröger, welche Schule haben Sie zuletzt abgeschlossen und was haben Sie für eine Ausbildung hinter sich?

Rebecca Gröger: Ich habe vor meiner Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin einen Realschulabschluss gemacht und habe im Februar meine Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin, Fachrichtung Drehtechnik, abgeschlossen.

Was war ausschlaggebend für Ihre Wahl dieses Berufs?

Rebecca Gröger: Ich hatte vor Beginn der Ausbildung die Wahl zwischen einer Ausbildung im Büro und einer in der Industrie gehabt. Letzteres hatte sich für mich besser angefühlt.

Sie haben eben bewusst von „angefühlt“ gesprochen. Das war also eine Bauchentscheidung.

Rebecca Gröger: Ja, das war auch so, das hat sich in diesem Moment einfach richtig angefühlt. Rückblickend finde ich das auch immer noch die richtige Entscheidung, da ich Leute kenne, die die Ausbildung in Büro angefangen und mir davon berichtet haben.

Wie sind Sie zu Kritzner gekommen?

Rebecca Gröger: Durch die Arbeitsagentur. Ich habe mir damals mehrere Kataloge mit Berufen und entsprechenden Firmen durchgelesen und bin dabei auf Kritzner gestoßen.

Wann haben Sie dort mit der Ausbildung begonnen?

Rebecca Gröger: Das war im September 2018.

Was sind Ihre mittel- und langfristigen Berufsziele?

Rebecca Gröger: Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich mich weiterbilde, aber ich will es auf jeden Fall machen. In meiner engeren Auswahl stehen der Techniker oder der technische Fachwirt. Egal für welche Alternative ich mich entscheide, werde ich das in Teilzeit machen, da ich dann besser das Theoretische mit dem Praktischen verbinden kann.

Bitte beschreiben Sie die Tätigkeiten, die zu Ihrem Berufsalltag gehören!

Rebecca Gröger: Zu Arbeitsbeginn schaue ich zuerst was an Arbeit da ist und was davon Priorität hat, dieses mache ich dann zu erst. Wie der Name schon sagt bin ich Dreherin, das bedeutet ich mach Großteils nur runde Teile. Die Teile werden nach Zeichnung gefertigt, das bedeutet je nach Auftrag werden sie innen, außen oder Plan bearbeitet. Die Programme dafür schreibe ich selbst.

Was gefällt Ihnen im Arbeitsalltag besonders, was eher nicht?

Rebecca Gröger: Mir gefällt vieles an meinem Beruf. Was ich weniger mag, sind Nacharbeiten. Dadurch dass ich an einer NC-Drehmaschine arbeite – dabei handelt es sich um eine konventionelle Drehmaschine mit einer Computersteuerung – bin ich flexibler und schneller beim Rüsten als eine CNC-Maschine. Das bedeutet: Ich habe es leichter, wenn etwas nachgearbeitet werden muss. Das, was ich daran nicht mag ist, dass man manchmal um die Ecke denken muss wie man das Werkstück spannt oder wie man an die nachzuarbeitende Stelle drankommt.

Sie sagen, dass Ihnen fast alles gefällt. Liegt es auch am Betriebsklima?

Rebecca Gröger: Das liegt sicher auch an meinem Kollegen, da ich mich sehr gut mit ihnen verstehe. Ich weiß: Wenn ich Hilfe brauche, brauch ich nur danach fragen und sie würden mir helfen.

Sie sind ja in einer Männerdomäne tätig. Metalltechnik, Öl, ab und zu mal schmutzige Hände…

Rebecca Gröger: Ja, aber das macht mir nichts aus. Ich wusste ja schon von vornherein, dass man sich schmutzig macht, wenn man sich für so einen Beruf entscheidet. Das ist wie mit der Männerdomäne. Meiner Meinung nach gehört ein bisschen Durchsetzungsvermögen als Frau in diesem Beruf dazu und ich meine, das ich gelingt mir eigentlich sehr gut.

„Die Abteilungen untereinander arbeiten gut zusammen“

Wenn Sie sich so sehr für Technik begeistern und handwerklich begabt sind, reparieren Sie dann zuhause auch Fahrräder oder schrauben Sie gerne an Autos herum?

Rebecca Gröger: Dadurch, dass mein Vater eine kleine Kfz-Werkstatt hat, habe ich ihm seit meiner Kindheit öfters mal geholfen und das hat mich natürlich auch geprägt. Ich helfe ihm bis heute noch bei manchen Autos.

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Arbeitgeber?

Rebecca Gröger: Unser Arbeitgeberbot uns letztes und dieses Jahr an, ein E-Bike zu leasen. Das haben auch schon viele meiner Arbeitskollegen in Anspruch genommen. Ich habe mir selbst keins geholt, da ich ja noch sehr jung und sportlich bin.

Was ist noch ein Pluspunkt bei Kritzner aus Ihrer Sicht?

Rebecca Gröger: Was den Urlaub angeht, wird das bei uns sehr flexibel gehandhabt. Man muss nur aufpassen, dass es keine zu große Überschneidungen mit der Gegenschicht gibt und eine Maschine nicht zu lange stillsteht. Was ich ebenfalls gut finde ist, dass sich die Abteilungen auch untereinander gut verstehen und es keine Streitigkeiten gibt.

Wenn Sie eine Schulnote vergeben müssten beim Betriebsklima, welche wäre das?

Rebecca Gröger: Ich würde eine „1 minus“ oder eine „2 plus“ vergeben. Ich glaube, es gibt keine Firma, wo wirklich alles einem Mitarbeiter zu 100 Prozent passt.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Rebecca Gröger: Ich bin Mitglied im Faschingsverein Gochsheim, hier tanze ich auch in der Garde. Ich bin gerne mit Freunden zusammen und bin gerne draußen in der Natur unterwegs.

Stichwort Humor: Worüber können Sie gut lachen?

Rebecca Gröger: Ich kann eigentlich über alles lachen, allerdings bin ich ein schlechter Witzeerzähler.

Wie halten Sie sich fit für die Arbeit?

Rebecca Gröger: Ich halte mich gerne in Bewegung. Speziell für die Arbeit mache ich aber nichts.

Womit bringt man Sie auf die Palme?

Rebecca Gröger: Wenn ich eh schon einen schlechten Tag habe und dadurch gereizt bin und mir dann noch jemand blöd kommt, kann es passieren, dass ich dann ich mehr ganz so nett bin (sie lacht).

Haben Sie ein Lebensmotto?

Rebecca Gröger: Nein, nicht so wirklich. Ich nehme das Leben, wie es kommt und versuche, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.

Was essen Sie besonders gerne?

Rebecca Gröger: Ich esse sehr gerne Pizza Hawaii. Dafür werde ich aber oft ein wenig gehasst und muss mir von meinen Kollegen anhören, dass Ananas nicht auf eine Pizza gehört. Sie ist und bleibt aber trotzdem mein Lieblingsessen.

Danke für das Interview!