Zu den zahlreichen bereits bestehenden Mitarbeiterleistungen stellt die Geschäftsleitung der Belegschaft seit Juli eine ganze Truhe voller süßer Erfrischungen zur Verfügung.

Es ist Ende Juni 2022. Seit Wochen schickt die Sonne jeden Tag unermüdlich und gnadenlos ihre Strahlen Richtung Schweinfurter Gewerbegebiet Hafen-Ost. Trotz funktionierender Klimaanlage breitet sich in den Fertigungshallen der Kritzner Metalltechnik GmbH brütende Hitze aus. Bereits früh am Morgen bahnen sich die ersten Schweißperlen den Weg über die Gesichter der tapferen Männer an den Maschinen.

So ist es an jedem Tag. Trotz Hitze ist die Stimmung gut. Jeder weiß, was er zu tun hat. Neben den üblichen Geräuschen der Metallbearbeitung hallt gelegentlich ein vernehmbares Aufatmen aus dem Brotzeitraum in die anschließende Halle hinein, denn dort hilft das von der Chefetage bereitgestellte Wasser gegen den wiederkehrenden Durst.

Nachmittags nimmt die Temperatur weiter zu, ebenso die Trockenheit in den bis zu 110 Mündern im Betrieb. Plötzlich verlässt ein kollektiver Gedanke die Halle, bahnt sich den Weg die Treppe hinauf, wo in den Büros eine behagliche Kühle herrscht. Oben an der Treppe trifft der Gedanke auf Anna Kritzner, die sich gerade einen Kaffee holen will und dabei den Gedanken aus dem Erdgeschoss aufnimmt: “Ich hätt’ jetzt gern ein Eis!” Ab diesem Zeitpunkt bleibt er hartnäckig an ihr haften und lässt die Tochter unseres Chefs nicht mehr los. Zwei Tage später gibt sie nach.

Zeitsprung! So könnte es gewesen sein, bevor die Entscheidung fiel, eine Tiefkühltruhe, prall gefüllt mit “Steckerleis” in mehr als einem Dutzend Sorten, in den Brotzeitraum zu stellen. “Lecker EIS für ALLE”, “coolbleiben” und “gönn’ Dir” hat Anna Kritzner auf den Deckel geschrieben und es geschah, was zu erwarten war: Sie gönnen sich. Jeden Tag!

Bis zu 100 Eis werden täglich aus der Truhe entnommen. Nach 44 Arbeitstagen in den Monaten Juli und August wurden etwa 4.000 Stück verzehrt, genüsslich und begeistert über das Gratisangebot. Selbst Monteure und Vertreter dürfen sich aus der Truhe bedienen. So etwas gibt es sonst nirgends, sagen die, die schon überall waren.

Natürlich braucht die Truhe ständig Nachschub, doch Anna Kritzner übernimmt diese Aufgabe gern und fährt dazu regelmäßig in einen Supermarkt. Schließlich hat sie dann als Erste Zugriff auf den leckeren Inhalt, denn wenn es um Eis geht, sind sich im Prinzip doch alle einig.

Da die Eistruhe nun ihren Platz gefunden hat, bleibt mit ihr auch das Angebot bestehen, also nicht nur in der “Heißzeit”, sondern bis auf Weiteres, solange die Nachfrage anhält.

Was so ein Gedanke doch anrichten kann!